Bombenstimmung mit der Gasterländer Blasmusik

Frühjahrskonzert des Musikvereins ein großer Erfolg

Von Peter Köppen

Geisenhausen. Das Frühjahrskonzert des Musikvereins am Samstagabend im Festsaal der Brauhausstuben entpuppte sich für das zahlreiche Publikum als musikalisch hochwertiger und höchst unterhaltsamer Abend. Neben dem großen Blasorchester des Musikvereins spielten die Schweizer Gäste, die „Gasterländer Blasmusik“, liebevoll GaBla genannt.

 

Unter der exakten Leitung ihres erfahrenen Dirigenten Ralf Remiger zeigte das Blasorchester des Musikvereins keine unnötige Angst vor seinen Gästen. Frisch, schwungvoll und mitreißend spielten die dreißig Musikanten und brachten gute Stimmung in den Saal. Das Publikum - darunter die Bürgermeister und der Ruhestandspfarrer - dankte mit kräftigem Applaus, klatschte mit und war angetan von der musikalischen Leistung der Geisenhausener. Natürlich betonte das Orchester seine Stärke, nämlich die bayerisch-böhmische Blasmusik mit Polka und Marsch. Doch bewiesen die Musikanten, dass sie auch ganz etwas anderes im Repertoire haben: „Copacabana“ brachte südamerikanische Klänge mit Bongos, und beim Potpourri nach "Simon and Garfunkel“ bekam man direkt Lust, die altbekannten Melodien mitzusummen. Erst nach einer schmissigen Zugabe durfte sich das Blasorchester in die Pause verabschieden. Vereinsvorsitzende Gabi Dax hatte zu Beginn die Besucher begrüßt und Walter Deinböck durch das Programm geführt.

 

Show und musikalisches Können

 

Angekündigt war sie ja schon als Unterhaltungskapelle, die Gasterländer Blasmusik“, eigens aus der Schweiz für das Konzert angereist. Doch entpuppten sich die zwanzig Musiker - übrigens ausschließlich Männer - als Gaudiburschen und Kindsköpfe, die aber ihre Instrumente souverän beherrschten. Show ist ihr Metier - vom Dirigenten bis zum Schlagzeuger. Jeder für sich - diesen Eindruck erhielt zumindest das Publikum - war der geborene Schauspieler und Selbstdarsteller. Man musste als Zuhörer glauben, dieser Auftritt in Niederbayern machte den Musikanten selbst einen riesigen Spaß. Bei aller Virtuosität ihres Spiels nahmen sie sich selbst nicht ernst und brannten auf der Bühne ein Feuerwerk der guten Laune ab. Das perfekte Zusammenspiel der Kapelle und die konnten Soli zeugten jedoch vom großen Können der einzelnen Instrumentalisten. So gelang es der GaBla scheinbar mühelos, Stimmungsmusik, Blödsinn und perfekte Darbietung unter einen Hut zu bringen.

 

Was so einfach und zufällig aussah, war natürlich perfekt eingeübt. Die musikalische Leitung hatte „Ehren-Kapelnik“ Rolf Gmür, die Organisation lag in Händen von Karl Thoma, und die humorvolle Moderation im Schweizer Stil war Sache von Marcel Gmür. Im Grunde spielten die GaBla böhmisch-egerländische Blasmusik, hatten jedoch auch Schweizer Elemente im Repertoire. Einfach köstlich war für die Zuhörer die gegenseitige Neckerei auf der Bühne. So kam der Trompeter bei seinem Solo einfach nicht zum Spielen, weil ihm die anderen Instrumente die Schau stahlen. In seinem Zorn ging er her und zerbrach die drei Klarinetten übers Knie - zur großen Schadenfreude der Blechbläser. Perfekt war dann die gespielte Enttäuschung, als die drei Geschädigten mit Saxophon zurückkamen und das gesamte Orchester auf die Jazz-Linie einschwor - der folgende Sound einer Big Band war dann ebenso authentisch wie die anderen Auftritte.

 

Beim Jodler mit Kuhglocken und drei Alphörnern führten die zwanzig Herren das Publikum auf die Schweizer Alpen - konnten sich jedoch selbst vor Lachen kaum mehr halten. Einen gänzlich neuen Eindruck vom Deutschmeister Regimentsmarsch bekamen die Zuhörer durch den Einsatz von Boomwhackers, die man vom Musikunterricht der Grundschule her kennt. Stürmischer Applaus dankte der Schweizer Truppe, die mehrere Zugaben liefern musste. Für den Musikverein war somit das Doppel-Frühjahrskonzert ein großer Erfolg.


Gute Stimmung brachte das große Blasorchester des Musikvereins in den Festsaal.

 Wie gewohnt souverän und exakt leitete Ralf Remiger das Orchester.

 
Als Stimmungskanonen erwiesen sich die zwanzig Musiker der Gasterländer Blasmusik.


 Der Dirigent „Ehren-Kapelnik“ Rolf Gmür schwor seine Truppe neben der musikalischen Leistung auf gekonnten Blödsinn ein.